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Fragen und Antworten rund um das Thema

Zucht


Kann man mit der Kaninchenzucht Geld verdienen?

 

Wenn man verantwortungsvoll und kaninchengerecht züchtet (meiner Meinung nach der einzig richtige Weg), dann definitiv NEIN.

Die Adoptionsgebühr der Kaninchen erscheint auf den ersten Blick sehr hoch.

Zieht man davon allerdings die entstandenen Tierarztkosten ab, stellt man schnell fest, dass nicht viel Geld übrig bleibt. 

Das 'Restgeld' fließt  in die Kaninchenkasse.

Aus der Kaninchenkasse werden Futter, Heu, Stroh, Einstreu, Wasser, Pacht für Wiesengrundstücke, Bau und Instandsetzung von Gehegen und Ställen, tierärztliche Versorgung, usw. bezahlt.

Diese Summe ist tatsächlich so hoch, dass sie niemals durch den Verkauf von Kaninchen gedeckt werden könnte. 

Ein kleines Beispiel: 

Im Winter werden unsere Kaninchen von der Wiesenfütterung auf Kohlfütterung umgestellt.

Hier fallen pro Monat Frischfutterkosten von ca. 500 Euro an.

Dazu brauchen die Kaninchen weiterhin kaninchengerechte Müslis, aromatisches Heu, usw.

Anhand des Beispiels wird schnell klar, dass unsere Kosten sehr hoch sind und durch den nicht gewerblichen Verkauf von Kaninchen niemals zu decken sind.

 

Mal etwas zum Nachdenken:

Was wäre verkehrt daran, wenn ein Züchter z.B. 10 € pro Kaninchen verdienen würde?

Die Beratung (vor und lebenslang nach der Adoption) nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, die Abgabekaninchen müssen zur Kastration und Impfung gebracht werden, Abgabepakete packen sich leider auch nicht von alleine, Verträge müssen geschrieben werden und die Kaninchen(kinder) brauchen sehr viel Liebe und Zuwendung um gesund und zahm ins neue Zuhause ziehen zu können.

Für gute Fotos (die auch als Erinnerung für die neuen Kanincheneltern dienen), muss man auch viel Zeit investieren.

Vielleicht sollte man sein eigenes Anspruchsverhalten (in Relation zur Zahlungsbereitschaft) überdenken, anstatt Züchter per se kritisch zu hinterfragen.

 

Denn:

Welche Dienstleistung lässt du deinen Mitmenschen KOSTENLOS zukommen?

Warum haben Kaninchen vom Züchter oftmals keinen Impfausweis?

 

Eine Bestandsimpfung / Sammelimpfung durch den Tierarzt oder Verein ist viel günstiger, als eine Einzelimpfung.

Zahlt man für eine Einzelimpfung mit Filavac ca. 40 € pro Kaninchen, sind es bei einer Bestandsimpfung und der Abnahme von 50er Dosen nur noch 8-10 Euro pro Kaninchen.

Wir lassen auch unsere Abgabekaninchen (und nicht nur die Zuchttiere) impfen, deshalb haben wir schnell die entsprechende Kaninchenanzahl zusammen.

Kommt der Tierarzt nun zum Impfen, werden 50 Kaninchen hintereinander geimpft.

Auf der Impfstoffflasche befindet sich allerdings nur ein Impfstoffaufkleber, d.h. würden wir Impfpässe ausstellen lassen, müssten 49 Impfpässe per Hand (inkl. Chargennummer, etc.) ausgefüllt werden. 

Das ist für den Tierarzt organisatorisch und zeittechnisch nicht durchführbar, da er alleine zu uns kommt und ohnehin ein sehr hohes Arbeitspensum hat.

Meine Kaninchen werden außerdem nicht tätowiert, auch hier müsste der Tierarzt auf meine Zuordung vertrauen.

Deshalb erfasse ich alle Impfungen digital und halte die Impfungen der Abgabekaninchen vertraglich fest.

So bürge ich mit meiner Unterschrift für die stattgefundene Impfung.

Es ist auch möglich für die Abgabekaninchen einen Impfpass mit Impfstoffaufkleber durch Einzelimpfung zu erhalten.

Allerdings müssen hier die Zusatzkosten vom Käufer getragen werden.

Was mache ich mit meinem Kaninchen, wenn ich die Haltung aufgeben möchte?